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Kinderhände

„Es geht um jedes Kind“ :Warum Kita-Qualität nicht verhandelbar ist

Datum:
1. Okt. 2025
Von:
Ein Beitrag der Unikathe-Redaktion zur aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung
Wenn wir bei Unikathe über Qualität sprechen, dann meinen wir nicht nur pädagogische Konzepte oder organisatorische Abläufe. Wir sprechen über Menschen. Über Fachkräfte, die mit ihrer Ausbildung, Erfahrung und Haltung den Alltag in unseren Kitas prägen. Die neue Studie der Bertelsmann Stiftung bestätigt, was viele von uns längst wissen: Die Qualität in der frühkindlichen Bildung steht unter Druck, und mit ihr die Zukunft unserer Kinder.

Kita-Qualität braucht Haltung, Standards und politische Verantwortung

In zehn Bundesländern ist der Anteil an Kitas mit hoher Fachkraft-Quote gesunken. Besonders betroffen sind Bremen, das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern. Gleichzeitig zeigen Regionen wie der Landkreis Sömmerda in Thüringen, dass es auch anders geht: mit über 94 Prozent qualifizierten Fachkräften in den Kita-Teams. Die Spannweite innerhalb einzelner Bundesländer ist enorm und wirft eine zentrale Frage auf: Wie gerecht ist unser Bildungssystem wirklich?

Zwei Stimmen aus der Bertelsmann Stiftung bringen die Problematik auf den Punkt. Anette Stein, Director für frühkindliche Bildung, warnt: „Wenn wir gute Kitas für alle Kinder wollen, müssen Bund und Länder konsequent in die Qualität investieren und die professionellen Standards erhalten.“ Gemeinsam mit ihrer Kollegin Kathrin Bock-Famulla, Senior Expert für Frühkindliche Bildung und Bildungsfinanzierung, hat sie die Studie mitentwickelt und die Initiative „Es geht um jedes Kind!“ ins Leben gerufen; ein Appell an Politik und Gesellschaft, die frühkindliche Bildung nicht länger als Randthema zu behandeln.

Auch wir bei Unikathe sehen die Entwicklungen mit Sorge. Als Zweckverband, der sich der Qualität verpflichtet hat, erleben wir täglich, wie wichtig gut ausgebildetes Personal für die Entwicklung der Kinder ist. Gleichzeitig spüren wir den Kostendruck, der viele Träger dazu zwingt, Kompromisse einzugehen, etwa durch die Beschäftigung fachfremder Kräfte, die zwar engagiert sind, aber nicht über die nötige pädagogische Qualifikation verfügen.

Die Studie zeigt deutlich: Es braucht bundeseinheitliche Standards für die Definition von Fachkräften, eine vorausschauende Personalplanung und vor allem eine verlässliche Mitfinanzierung durch Bund und Länder. Denn Qualität darf kein Luxus sein, sie ist Voraussetzung für Chancengleichheit und Teilhabe.

Unikathe setzt bewusst auf einen qualitätsorientierten Weg. Wir setzen auf Kooperation, auf gemeinsame Verantwortung und auf das Vertrauen in die Professionalität unserer Teams. Doch wir wissen: Ohne strukturelle Reformen bleibt dieser Weg steinig. Deshalb unterstützen wir die Forderungen der Bertelsmann Stiftung ausdrücklich, und schließen uns der Initiative „Es geht um jedes Kind!“ mit voller Überzeugung an.

Denn jedes Kind verdient eine gute Kita. Und gute Kitas brauchen gute Rahmenbedingungen.