
Ein Kommentar von Jonas Ansorge - Stabsstelle Verbandskommunikation:Künstliche Intelligenz in der Kita – Chancen, Herausforderungen und Haltung
Künstliche Intelligenz – kurz KI – ist längst kein Zukunftsthema mehr. In vielen Lebensbereichen begegnet sie uns bereits heute: beim Schreiben von Texten, in der medizinischen Diagnostik oder bei der Organisation unseres Alltags. Auch im Bildungsbereich wird zunehmend darüber diskutiert, wie KI sinnvoll eingesetzt werden kann. Doch was bedeutet das für die frühkindliche Bildung? Welche Rolle kann KI in einer Kindertageseinrichtung spielen – und wo liegen die Grenzen? Als Kita-Zweckverband Unikathe, der sich für eine werteorientierte, inklusive und kindzentrierte Pädagogik einsetzt, möchten wir diese Fragen nicht nur stellen, sondern auch verantwortungsvoll beantworten. Denn der Einsatz neuer Technologien darf nie Selbstzweck sein – er muss sich immer an den Bedürfnissen der Kinder, Familien und Fachkräfte orientieren.
KI als Unterstützung – nicht als Ersatz
Zunächst ist es wichtig zu betonen: Künstliche Intelligenz kann in der Kita unterstützen, aber sie kann und darf niemals die pädagogische Fachkraft ersetzen. Bildung im frühen Kindesalter ist Beziehungsarbeit. Sie lebt von Nähe, Vertrauen, Intuition und dem echten Interesse am Kind. Kein Algorithmus kann ein tröstendes Wort, ein aufmunterndes Lächeln oder das gemeinsame Staunen über einen Regenwurm im Garten ersetzen.
Dennoch gibt es Bereiche, in denen KI eine sinnvolle Ergänzung sein kann. So könnten zum Beispiel sprachfördernde Apps, die sich individuell an das Sprachniveau eines Kindes anpassen, eine zusätzliche Unterstützung bieten – insbesondere für Kinder, die mehrsprachig aufwachsen oder besonderen Förderbedarf haben. Auch bei der Organisation des Kita-Alltags kann KI hilfreich sein: etwa bei der Erstellung von Dienstplänen, der Dokumentation von Entwicklungsschritten oder der Kommunikation mit Eltern. Solche Anwendungen können Fachkräfte entlasten und ihnen mehr Zeit für die direkte Arbeit mit den Kindern ermöglichen.
Pädagogische Verantwortung und ethische Fragen
Doch mit jeder neuen Möglichkeit wächst auch die Verantwortung. Der Einsatz von KI in der Kita wirft grundlegende pädagogische und ethische Fragen auf. Besonders sensibel ist der Umgang mit Daten. Kinder sind besonders schutzbedürftig – ihre Persönlichkeitsrechte müssen jederzeit gewahrt bleiben. Wenn KI-Systeme mit personenbezogenen Informationen arbeiten, muss absolut klar sein, wie diese Daten erhoben, gespeichert und verwendet werden. Transparenz gegenüber Eltern und Mitarbeitenden ist dabei unerlässlich.
Ein weiteres Risiko liegt in der Gefahr der Standardisierung. KI arbeitet mit Mustern und Wahrscheinlichkeiten – aber jedes Kind ist einzigartig. Wenn Entscheidungen über Förderbedarfe oder Lernangebote auf Basis von KI getroffen werden, besteht die Gefahr, dass Kinder in Schubladen gesteckt werden, anstatt sie in ihrer Individualität wahrzunehmen. Gerade in einer multipluralen Gesellschaft, wie wir sie in unseren Kitas leben, ist es entscheidend, Vielfalt nicht nur zu akzeptieren, sondern aktiv zu fördern.
Auch die Fachkräfte dürfen nicht aus dem Blick geraten. Neue Technologien bringen nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen mit sich – etwa in Form von zusätzlichem Schulungsbedarf oder Unsicherheiten im Umgang mit digitalen Tools. Es braucht daher begleitende Fortbildungen, Austauschformate und eine Kultur, in der Fragen erlaubt und Erfahrungen geteilt werden können.
Haltung
Als Unikathe stehen wir für eine Pädagogik, die das Kind in den Mittelpunkt stellt – unabhängig von Herkunft, Sprache, Religion oder familiärem Hintergrund. Wir sehen KI nicht als Bedrohung, sondern als Werkzeug, das – richtig eingesetzt – zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung beitragen kann. Entscheidend ist dabei das Wie: KI muss dem Menschen dienen, nicht umgekehrt.
Empfehlung
Wir empfehlen einen behutsamen, schrittweisen Umgang mit KI in der Kita. Erste Schritte könnten in Form von Pilotprojekten erfolgen. Dabei sollten insbesondere folgende Punkte beachtet werden:
- Der Einsatz von KI muss pädagogisch sinnvoll und freiwillig sein.
- Der Datenschutz muss jederzeit gewährleistet sein.
- Fachkräfte brauchen Zeit, Raum und Unterstützung, um sich mit neuen Technologien vertraut zu machen.
- Kinder dürfen nicht reduziert, sondern müssen in ihrer Vielfalt gestärkt werden.
KI kann ein nützliches Werkzeug sein – aber sie ist kein Allheilmittel. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen und bleiben die Kinder. Ihre Entwicklung, ihre Bedürfnisse und ihre Rechte sind unser Maßstab. Technik kann dabei helfen – aber sie darf niemals das Menschliche ersetzen.
Hinweis: Dieser Artikel sowie das passende Bild wurden beide (mehrheitlich) mit KI Tools generiert. Lediglich kleinere Anpassungen waren nach der ursprünglichen KI Eingabe nötig.